„Checkpoint Charlie“ - Bedeutungszuschreibungen einer umstrittenen Heritage Site des Kaltes Krieges im Wandel der Zeit
Brown Bag Breakfast mit Diana Unterhitzenberger
Vor 61 Jahren zog die Konfrontation zwischen sowjetischen und amerikanischen Panzern am Checkpoint Charlie internationale Aufmerksamkeit auf sich. Die Bilder dieses Ereignisses gingen um die Welt und gelten seitdem als Ikonen des Kalten Krieges. Bis heute ringen öffentliche und private Akteure um die erinnerungskulturelle Deutungshoheit am „Checkpoint Charlie“.
Das Promotionsprojekt fragt nach dem angemessenen Umgang mit einer umstrittenen Heritage Site vor dem Hintergrund sich wandelnder Wertezuschreibungen . Welche Bedeutung hatte der Checkpoint Charlie in den letzten 60 Jahren für verschiedene Personen(-gruppen), und wie wandelten sich Sichtweisen auf die Berliner Mauer und die ehemalige Grenzübergangsstelle in einer sich immer schneller verändernden, kulturell vielfältigen Stadt? Inwiefern unterscheiden sich wissenschaftliche und politische Ansichten von jenen der Berliner Bürger*innen? Und wer betrachtet die ehemalige Grenzübergangsstelle überhaupt als eigenes Heritage? Diesen und weiteren Fragestellungen soll mit Bezug auf aktuelle Forschungsansätze im Cultural Heritage Management nachgegangen werden. Anhand des Beispiels des Checkpoint Charlie sollen zudem Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für den zukünftigen Umgang mit ähnlich umstrittenen Heritage Sites, deren Wertezuschreibungen sich im Wandel befinden, formuliert werden.
Diana Unterhitzenberger, M.Sc., ist seit Oktober 2022 Doktorandin an der University of York und Stipendiatin des White Rose College of the Arts and Humanities.